Jacques P. TARDIF

Technische Leitung 

Eine mechanische Kette, die für eine Kraftübertragung bestimmt ist, unterliegt während ihrer Lebensdauer einem geringen Verschleiß, wenn sie gut konstruiert ist. Aber eine Kette ist Dehnungen und Schwingungen ausgesetzt, deren Amplitude exponentiell ansteigt.

Jede Verschleissinitiierung reduziert die Steigung der Zahnräder, erzeugt eine Unsymmetrie der Zahnräder durch Metallverlust und verursacht Schwingungsphänomene.

Eine Kette wird im Normalbetrieb von den Zahnflanken angetrieben; ist der Verschleiß zu stark, verlagert sie sich an die Spitze der Zähne. Der Verschleiß nimmt bis zur Entgleisung zu.

Die Reibung tritt daher besonders an den Oberflächenkontakten zwischen den Zähnen und den Stiften und Buchsen auf.

Der verwendete Schmierstoff muss daher in diese Oberflächen eindringen und sie erreichen.

Ein externes Schmiermittel ist daher wenig sinnvoll.

Bei Motorrädern mit sehr hohem Wettbewerbsdruck werden mechanische Präparatoren oder die Fahrer in Anspruch genommen, um das überschüssige Schmiermittel auf der Oberfläche der Ketten mit einem sauberen Tuch abzuwischen.

Es wurde vor einigen Jahren im Rahmen der Forschung zu Supra Friction (Super Lubricity) hervorgehoben, dass für die Erzielung einer extrem niedrigen Mikroreibung die erste Voraussetzung für das Erreichen dieser Mikroreibung (Koeff. 1/20° = 0,05) sehr saubere Oberflächen sind.

Das Gleiche gilt für die Kettenschmierung: Um Reibung und Verschleiß zu minimieren, muss für eine saubere Kraftübertragung ein Kriechschmierstoff aufgetragen werden.